Pressemitteilungen

Podium: Am Pult Frau Laura Lechner, JADWIGA. Am Tisch von links nach rechts Frau Cissek-Evans, JADWIGA; Frau Adina Schwartz, JADWIGA; Frau Elisabeth Götz, Bereichsleitung Migration, INVIA München; Frau Steyrer-Meißner, Staatsanwaltschaft München I. © Jadwiga | J. v. Krause

Bekämpfung von Menschenhandel in München und Hilfe für Betroffene - Fortbildung am 16.11.2021

JADWIGA München und INVIA München luden im Rahmen der Aktionstage gegen Gewalt an Frauen zu einem Fortbildungsseminar ein. Die Veranstaltung am 16.11.2021 in München ging der Frage nach, was gebraucht wird, um Betroffene von Menschenhandel in München gut zu unterstützen, aber auch Strafverfahren zu führen, in denen die TäterInnen verurteilt werden.

Der Erfolg eines Strafverfahrens wird maßgeblich davon beeinflusst, dass die Opferzeuginnen bei ihrer Aussage den Mut haben, die Täter zu belasten, berichtete Staatsanwältin Frau Steyrer-Meißner von der Spezial-Abteilung “Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zuhälterei” bei der Staatsanwaltschaft München I. Daher seien Opferschutzeinrichtungen wie die Beratungsstellen JADWIGA, die sich um das Wohl der Klientinnen kümmern und sie stabilisieren, von großer Bedeutung.

Nötig sind auch Schutzplätze, wie sie das Haus TAHANAN von IN VIA München seit 30 Jahren bietet. Diese Münchner Unterbringung für Migrantinnen in Not stellte die Leiterin Frau Götz vor. Dort können betroffene Frauen an geheimer Adresse wohnen. Die Sicherheit und die Betreuung dort hilft ihnen, sich neu zu orientieren und aus dem Einfluss der Täter herauszukommen.

Die Bedürfnisse der Betroffenen stehen in der Beratung und Unterstützung durch JADWIGA immer im Fokus: das sei wichtigstes Prinzip, betonte Frau Schwartz von JADWIGA. Die Mehrzahl der Klientinnen von JADWIGA sind Frauen, die von Menschenhandel und Zwangsprostitution betroffen sind. Oftmals identifiziert JADWIGA betroffene Frauen durch Vermittlung der Anmeldestelle für Prostituierte beim Kreisverwaltungsreferat in München. Doch auch unter den geflüchteten Frauen in Erstaufnahmestellen für Geflüchtete sind oftmals Opfer von Menschenhandel, die Mitarbeiterinnen von JADWIGA vor Ort beraten.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde u.a. die Frage einer erfolgreichen Prävention angesprochen, aber auch, wie Betroffene von Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung, wie z.B. Frauen, mit Hilfsangeboten erreicht werden können. Frau Cissek-Evans, Leiterin von JADWIGA München fasste zusammen: für eine gut funktionierende Opferhilfe, aber auch für die Strafverfolgung ist die Kooperation vieler Akteure wichtig- die Fachberatungsstellen JADWIGA, die Polizei, die Staatsanwaltschaften, Behörden wie das KVR oder das Gesundheitsamt, aber auch engagierte Personen in der Zivilgesellschaft.

Kontakt

Stop dem Frauenhandel ökumenische gGmbH
Schwanthalerstr. 79
80336 München

Tel. 089 - 38534455
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

Kategorie: